Allgemein gehen Forscher davon aus, dass die rote Farbe des Planeten Mars durch das Mineral Hämatit entsteht, das eisenhaltig ist. Durch Wasserkontakt, so lautet die allgemeine Sichtweise von Planetenforschern, müsse per Oxidation dieses Mineral aus dem dunklen Magnetit hervorgegangen sein.
Einige Wissenschaftler vom Mars Simulation Laboratory in Aarhus (Dänemark) zeigten jedoch 2009 etwas anderes:
Sie präsentierten, dass Hämatit aus Magnetit auch ohne Wasser verrosten kann. Es begann mit der Überlegung, dass die Oberfläche des Mars schwarz sein müsse. Immerhin besteht diese zum Großteil aus Basalt. Die Überlegung, dass Mars eine Vergangenheit mit viel Wasser hatte, begründete die rote Farbe des Planeten. Genau das könnte aber der Fehler in der Überlegung sein.
Die Forscher aus Dänemark nahmen also Quarzsand und Magnetit und führten eine Simulation durch. Das Stoffgemisch wurde über Monate in abgeschlossenen Behältern mechanisch geschüttelt. Sie waren überrascht, als sich rötliches Hämatit aus dem Magnetit bildete, ganz ohne den Wasser-Einfluss.
Kurz gesagt, vermuteten die Forscher dahinter chemische Prozesse, die von den Kollisionen der Quarzkörner mit Magnetit herrührten.
Die These der Wissenschaftler aus Aarhus ist nun, dass der Planet Mars seine rötliche Färbung einst in wenigen hunderttausend Jahren erreichte, eben durch diesen chemischen Prozess von Quarz und Magnetit ohne Wasser. In diesen Jahrtausenden wurde genügend roter Staub produziert, um die rote Farbe zu erklären.