Astronomiefans » News und Wissenswertes » Der Mond – unser ständiger Begleiter
Es gibt wohl keinen Menschen, der sich noch nie für diesen leuchtenden Himmelskörper interessiert hat:
Von Kindheit an begleiten uns Lieder, Gedichte und Geschichten, die meist in romantischer Weise von ihm erzählen.
Der Mond ist auch für uns Amateurastronomen ein spannendes Beobachtungsobjekt.
Wenn Sie noch Einsteiger sind, schauen Sie doch bei unserem Artikel zum Thema astronomische Beobachtung von Himmelsobjekten vorbei.
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Inhaltsverzeichnis
Es wurde lange Zeit darüber diskutiert, wie der Mond entstanden ist. Erst seit den 1980er Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Entstehung des Mondes auf eine Katastrophe zurückzuführen ist.
Ein Himmelskörper, etwa so groß wie der Mars, ist mit der Erde zusammengestoßen.
Nach dieser Theorie wurde von beiden Körpern ein großer Teil Materie abgespalten. Dabei haben die größeren Teile beider Himmelskörper die Erde gebildet.
Die abgespaltene Materie wurde in einer Umlaufbahn eingefangen und daraus formte sich der Mond. Es konnte nachgewiesen werden, dass er zu einem Teil aus Erdmaterial besteht. Das Alter des Mondes wurde 2005 mit ca. 4,5 Milliarden Jahren berechnet. Es entspricht damit dem der Planeten unseres Sonnensystems.
So ist es also kein Wunder, dass der Mond bei der Menge abgespaltenen Materials im Verhältnis zur Erde eine erhebliche Masse aufweist.
Er entstand, indem die Trümmer in einer verhältnismäßig kurzen Zeit von 10.000 Jahren eingesammelt und zur heutigen Masse verdichtet wurden. Nach dem Aufprall wies die Erde eine sehr schnelle Rotation auf.
Die Umlaufbahn des Mondes betrug damals nur 60.000 Kilometer. Aufgrund verschiedener Faktoren wurde die Rotation immer mehr abgebremst und der Bahnradius vergrößerte sich entsprechend.
Wir sehen vom Mond nur den Teil, der von der Sonne beleuchtet wird. Je nachdem, wie die Stellung des Mondes zur Sonne ist, ändert sich dadurch für uns als Betrachter auch das Erscheinungsbild des Mondes.
Für einen Umlauf um die Erde benötigt der Mond knapp einen Monat (ca. 29,5 Tage).
Während dieser Zeit verändert sich sein Erscheinungsbild von Tag zu Tag. Man spricht dabei auch von den Mondphasen, die Astronomen in vier Viertel von etwa einer Woche einteilen:
Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond.
Befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde, können wir ihn nicht sehen, weil er auf unserer Tagseite steht und uns seine unbeleuchtete Seite zuwendet. Diese Phase wird als Neumond bezeichnet. Eine sehr seltene Konstellation ergibt sich, wenn er sich dabei exakt in einer Linie zwischen Sonne und Erde befindet. Bedeckt die Mondkugel dabei von der Erde aus gesehen komplett die Sonne, ist an wenigen Orten für ein paar Minuten eine totale Sonnenfinsternis zu sehen.
Steht der Mond im Winkel zur Sonne, sehen wir einen zunehmenden oder abnehmenden Mond. Astronomen bezeichnen die zunehmende Phase des Mondes als erstes Viertel, die abnehmende als letztes Viertel. Eine schmale Mondsichel erscheint zu Beginn des ersten und am Ende des letzten Viertels. Sie ist auch tagsüber zu sehen, weil sie sich auf der von der Sonne beleuchteten Seite der Erde befindet.
Bei Vollmond steht die Erdkugel zwischen Sonne und Mond, so dass unser Trabant von der Sonne voll angeleuchtet wird. Er befindet sich dann auf der Nachtseite der Erde. Man spricht dabei auch vom Nachtmond, denn er erscheint am Abend und verschwindet morgens.
Auch bei dieser Konstellation gibt es eine Besonderheit, wenn der Schatten der Erdkugel exakt die Mondkugel bedeckt: die Mondfinsternis. Da sie von der gesamten Nachtseite der Erde beobachtet werden kann, ist sie häufiger als eine Sonnenfinsternis.
Viele Menschen glauben, dass zwischen den Mondphasen und ihrer Lebenssituation ein Zusammenhang bestehe. Das bekannteste Phänomen ist der angenommene negative Einfluss des Vollmondes auf den Schlaf.
Manche glauben, dass zu Vollmondzeiten mehr Kinder zur Welt kommen, mehr Alkohol getrunken wird oder mehr Unfälle passieren. Einige leben sogar nach einem Mondkalender und terminieren zum Beispiel Operationen, Haarschnitte oder Gartenarbeit nach der Stellung des Mondes.
Wissenschaftlich bewiesen sind diese Behauptungen aber nicht.
Unter Gravitation oder Schwerkraft versteht man die Anziehungskraft von Körpern. Je größer und schwerer ein Körper ist, desto größer ist seine Anziehungskraft.
Der Mond ist mit einem Durchmesser von 3.476 Kilometern (im Vergleich Durchmesser der Erde 12.756 Kilometer) der fünftgrößte Mond des Sonnensystems.
Die Anziehungskraft der Erde ist sechsmal größer als die Anziehungskraft des Mondes.
Daher ist man auf dem Mond leichter und kann deutlich höher springen oder beim Laufen deutlich mehr hüpfende Bewegungen machen.
Auch die Entfernung zu einem Körper hat einen wesentlichen Einfluss auf die Anziehungskraft. Je weiter ein Körper entfernt ist, desto mehr lässt sie nach.
Die Anziehungskraft des Mondes ist eine der wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Gezeiten. Der Mond zieht das Meerwasser der ihm zugewandten Erdseite an, so dass der Wasserspiegel ansteigt und eine Flut entsteht. Da die Erde sich um sich selbst weiterdreht, verändert sich auch ihre Stellung in Richtung Mond. Dann lässt der Einfluss des Mondes nach und es entsteht Ebbe. Dieser Ablauf der Gezeiten wechselt an einem Küstenort im Rhythmus von ca. sechs Stunden.
Als in frühester Zeit die Menschen die Himmelskörper beobachteten und ihre Existenz und Erscheinungsweise nicht verstehen konnten, erklärten sie sich diese Phänomene als Gottheit.
So wurden zum Beispiel in der griechischen Mythologie meist weibliche Wesen mit ausgefallener Schönheit als Mondgöttinnen verehrt wie zum Beispiel Artemis oder Selene. Da Sonne und Mond auf der Erde ähnlich groß und leuchtend erscheinen, wurden sie oft als mystisches Paar angesehen. So hatte die Mondgöttin Selene den Sonnengott Helios als Bruder.
Ab dem 6. Jahrhundert vor Christus beschäftigten sich viele Gelehrten mit unserem Mond und versuchten Erklärungen für seine Leuchtkraft und Erscheinungsformen zu finden.
Für sie war er zunächst ein leuchtender Himmelskörper wie die Sonne und die Sterne.
Der Überlieferung nach hat der griechische Mathematiker und Astronom Thales von Milet als erster behauptet, dass die Sonne den Mond beleuchtet. Er hat sogar den Ioniern für das Jahr 585 vor Christus eine Sonnenfinsternis vorausgesagt, die tatsächlich eintrat.
Im Mittelalter glaubte man, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und Sonne, Mond und andere Planeten um sie kreisen würden. Aber schon im 16. Jahrhundert revolutionierte Kopernikus die Sichtweise der Astronomie, indem er die Erde nicht mehr im Mittelpunkt des Universums sah. Er beschrieb ein Weltbild, in dem sich die Erde um die eigene Achse dreht und gemeinsam mit dem Mond und anderen Planeten die Sonne umkreist.
Galileo Galilei, ein Anhänger der Lehre von Kopernikus, baute Anfang des 17. Jahrhunderts ein Fernrohr (Linsenteleskop), mit dem er unter anderem den Mond beobachtete und entdeckte, dass er Unebenheiten aufwies, Berge und Krater. Er zeichnete eine erste Mondkarte, natürlich noch sehr ungenau, weil das Sichtfeld der damaligen Teleskope sehr begrenzt war.
Für seine Thesen, die sich von der Lehre der Kirche weit entfernten, wurde er vor die Inquisition gestellt und musste der Kopernikuslehre abschwören, um sein Leben zu retten.
Bis ins 20. Jahrhundert wurden die Teleskope technisch immer besser, so dass Astronomen den Erdtrabanten genauer darstellen konnten. 1836 veröffentlichte der deutsche Astronom Johann Mädler die bis dahin detaillierteste Mondkarte. Angeblich hat er dafür 600 Nächte lang vor seinem Teleskop gearbeitet.
Die Amerikaner und die Sowjetunion lieferten sich – wie auf vielen anderen Gebieten auch – in der Raumfahrt einen unerbittlichen Wettlauf. Zunächst hatte die Sowjetunion „die Nase vorn“.
Der erste Raumkörper, der den Mond erreichte und dort 1959 aufschlug, war die sowjetische Sonde Lunik 2. Von den Amerikanern wurde 1962 Ranger 4 zur Rückseite des Mondes geschickt, wo er verunglückte und abstürzte. Sie schickten 1964/65 die Raumsonden Ranger 7, 8 und 9 hinterher, die nach Übertragung von tausenden Bildern zur Erde ebenfalls geplant abstürzten.
Danach gelang den Russen 1966 mit Luna 9 die erste weiche Landung auf der Mondoberfläche. Vier Monate nach den Russen waren auch die Amerikaner erfolgreich: Surveyor 1 landete auf dem Mond.
Nun begann die Erfolgsserie der Amerikaner in der bemannten Raumfahrt. 1968 schickten sie Apollo 8 mit Astronauten zum Mond, den sie zehnmal umkreisten. Damit sahen die ersten Menschen die Rückseite des Mondes.
Schon bald nach diesem Erfolg kam am 21. Juli 1969 der Höhepunkt: Mit der Mission Apollo 11 landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Gebannt verfolgten Millionen Fernsehzuschauer die Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin bei ihrem „großen Schritt für die Menschheit“.
Noch weitere fünf bemannte Landungen gelangen den USA auf dem Trabanten. Diese Erfolge der Amerikaner zerstörten die Pläne der Sowjetunion. Sie stellte ihr bemanntes Mondprogramm ein. China gehört seit 2013 als dritte Nation zum Kreis der Länder, die erfolgreich eine Sonde zum Mond geschickt haben.
Nach ihren großen Erfolgen verloren die Amerikaner das Interesse an der bemannten Mondfahrt weitgehend. Aber das soll sich nun ändern. Es scheint ein neuer Wettlauf um die Vorherrschaft im All zu beginnen.
China will den ersten Menschen in 15 bis 20 Jahren auf den Mond schicken. Russland plant eine Landung um 2030. Präsident Trump, der gern die Fähigkeiten seiner Landsleute hervorhebt, kündigte an, dass bald wieder Astronauten zum Mond starten werden.
Mit diesen Flügen sollen auch Missionen zum Mars und anderen Himmelskörpern vorbereitet werden. Der Mond werde dafür eine Zwischenstation sein.
Nach den Aussagen Trumps seien die Amerikaner nun mal Spitzenreiter und sollten es auch bleiben. Man wird allerdings den Verdacht nicht los, dass das neu aufkommende Interesse an dem Mond auch mit kommerziellen Überlegungen zu tun haben könnte. So wäre es von Vorteil, sich die Eigentumsrechte zu sichern, weil es auf dem Mond und auch den anderen Himmelskörpern unermessliche Ressourcen gibt, die eines Tages abgebaut werden könnten.
Konkrete Pläne gibt es auch seitens der ESA, die ein Dorf auf dem Mond plant! Ein Dorf auf dem Mond klingt tollkühn?
Geplant ist demnach eine permanente Station, die an dem Ort entstehen soll, an dem damals die Amerikaner die ersten Schritte machten und die Russen landeten.
Mehr zum geplanten Dorf auf dem Mond im Video:
Dass es zukünftig weitere Mondmissionen geben wird, ist also so gut wie sicher.
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